Automobilclubs gibt es immer mehr. Das macht gleichzeitig immer mehr Tarife, zwischen denen sich Kunden entscheiden müssen. Die persönliche Situation ist bei der Auswahl der Tarife allesentscheidend, so vor allem die familiäre und weniger die finanzielle. Personen mit Familienmitgliedern profitieren von Premium-Mitgliedschaften, die bei den meisten Autoclubs die Voraussetzung für umfassenden Familienschutz sind. Premium-Mitgliedschaften machen aber genauso viel Sinn für Besitzer eines Zweitwagens oder Vielreisende innerhalb Europas. Die meisten Premium-Tarife bieten personenbezogenen und nicht etwa fahrzeugbezogenen Schutz, der sich neben Deutschland auch auf das europäische Ausland erstreckt. Einige Premium-Tarife sind nicht einmal zehn Euro teurer als der zugehörige Basis-Tarif. Der Basis-Mitgliedschaften mag eine gute Basis für den Anfang sein, aber der Premium-Tarif verbessert diese Basis. Wer bucht da überhaupt noch das Basis-Paket? Wie Tarif-Statistiken zum Stand des vergangenen Novembers belegen, nicht allzu viele. Mehr als 90 Prozent der Autoclub-Mitglieder halten zufolge nach dieser Statistik den Premium-Tarif für den besseren Tarif. Das Basis-Tarif hängt dieser Zahl mit schlappen neun Prozent weit hinterher. Am unbeliebtesten scheinen zwischen November 2014 und November 2015 die Tarife für Fahranfänger und Schwerbehinderte zu sein. Mit weniger als einem halben Prozent sind sie in der Tarif-Statistik eine fast schon vernachlässigbare Minderheit.
Noch interessanter als die Frage nach den beliebtesten Tarifen dürfte die Frage nach den autoclubspezifisch beliebtesten Einzeltarifen sein. Weit abgeschlagen stellen sich in der Statistik die Tarife für junge Menschen heraus. Der AVD Junge Leute Tarif scheint bei den Besuchern schlichtweg keine Anhänger zu haben und schneidet mit 0 Prozent sogar noch schlechter ab als der ADAC-Tarif Young Generation, den gerade mal 0,36 Prozent für einen Top-Tarif halten. Etwas beliebter ist die ADAC Basis Mitgliedschaft zu sein. Die Plus Mitgliedschaft beansprucht sogar 3,04 Prozent der Stimmen für sich. Knapp davor rankt die AVD Help Mitgliedschaft in der Beliebtheitsskala. Mobil in Deutschland schafft es mit seiner Basis Mitgliedschaft mit 3,94 Prozent der Stimmen auf einen überraschend guten vierten Platz und belegt mit seiner Premium Mitgliedschaft sogar den dritten Platz unter den Top-Tarifen. Für annähernd dreimal so viele Besucher ist die AVD Help Plus Mitgliedschaft der Top-Tarif. Beliebter ist nur eine: die ACE Mitgliedschaft inklusive Starterpaket. Für weniger als 63 Euro liefert der ACE neben 24-Stunden-Pannen- und Unfallhilfe europaweiten Schutz für Mitglied und Partner. Kranken- und Fahrzeugrücktransport sind in dem Paket inklusive. Dasselbe gilt für die Rechtshilfe in Sachen Verkehr und die Beihilfe bei Reparaturen nach Glasbruch oder Marderschäden. Personen unter 30 erhalten die Mitgliedschaft inform des Starterpakets zum halben Preis. Die Beliebtheit des Tarifs dürfte sich schon durch diese Anpassungsfähigkeit an die finanzielle Situation von jungen Erwachsenen erklären.
Das vergangene Jahr war für die Sparte der Automobilclubs ein besonders bewegtes Jahr. Nicht nur haben die Betrugsskandale und die Veruntreuungsschlagzeilen des ADAC für Aufruhr gesorgt: sie haben die Perspektive auf die Autoclubs und ihre wichtigsten Qualitäten und Tarife mit Nachhaltigkeit verändert. Im vergangenen Jahr haben sich neue Trends in Sachen Beliebtheit abgezeichnet. Die Skandale sind für den ADAC nicht ohne Folgen geblieben: gerade Mal fünf Prozent aller Menschen glauben Ende des vergangenen Jahrs noch daran, dass der Marktführer ADAC die besten Tarife Deutschlands besitzt. Von der Erschütterung des allgemeinen Glaubens in den ADAC profitieren ADAC-Alternativen wie der ACE, der AvD oder Mobil in Deutschland. Mit neun Prozent ins Mobil in Deutschland in Sachen Beliebtheit vor den ADAC gerutscht. Der AvD schneidet nach den ADAC-Skandalen mit fast 18 Prozent noch besser ab. Für den ACE war das vergangene Jahr sogar noch ein bisschen ergiebiger: gemäß der Trend-Analyse ist der ACE mit meilenweitem Abstand der neue Spitzenreiter, wenn es um die Beliebtheit geht. Bei ganzen 67, 80 Prozent haben sich die Tarife des ACE in den vergangenen 12 Monaten zu besonderer Beliebtheit gemausert. Das bestätigt auch das allgemeine Geschäftsjahr des ACE. Erstmals hat der Automobilclub die 600-000er-Marke geknackt - nicht zuletzt dank der Vielzahl an wechselwilligen ADAC-Mitgliedern.
